Katharina Stangler
Die aufstrebende Künstlerin Katharina Stangler (geb. 1982) machte 2018 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Andreas Schulze Ihren Abschluss und war seither in Düsseldorf tätig. Gerade wandelt die Künstlerin einen alten Hof auf dem Land zu Wohn- und Atelierhaus um.
Zum Ende Ihres Studiums hin entwickelte Katharina Stangler eine Maltechnik, bei der sich die in gestischen und lockeren Bewegungen aufgetragenen Farbpigmente auf und in dem mit Wasser getränkten Baumwollgewebe Ihrer Leinwände frei bewegen können. Die Künstlerin benutzt zumeist Indigo-Pigment, welches nach dem Auftrag zusammen mit dem Wasser im Gewebe durch den Bildraum zieht – mal in breiten, wasserfallähnlichen Kaskaden, mal als feine Verästelungen, wo das Pigment in den Stoff ausblüht.
In Ihren Editionen überträgt sich die Tiefe des Farbraumes durch den Gebrauch eines strukturierten Papieres. Auch hier erscheinen die angesprochenen Farbverläufe und Reaktionen auf dem Bildgrund und laden zu einer detaillierten Betrachtung der einzelnen Werke ein. Während die kleinen Formate wie Indian und A Boy’s Face – wenn auch stark stilisiert – wie Porträts erscheinen und dadurch in einen direkten Dialog zu den Betrachtenden treten, ist die Begegnung mit dem großformatigen Werk Hand von eher performativer Natur: Mit ihrem Blick fixiert die rechte Person die Betrachtenden zunächst aus der Ferne, wonach deren Augen der Farbe folgend in einem immer abstrakter werdenden Fluss an den zwei Körpern bis zum unteren Bildrand hinuntergleiten. Von nahem betrachtet sind kleine Farbnuancen von Cyan und Lila zu entdecken, während die einzelnen, figurativen Elemente weiter zu einem Farbraum verschwimmen.
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