Siegfried Wittenburg
Hier präsentieren wir Ihnen einen besonderen Fotografie-Künstler: Siegfried Wittenburg – den bekanntesten fotografischen Chronisten der DDR.
Einst Autodidakt und zensiert durch das DDR-Regime, ist Wittenburg heute neben anderen fotografischen Aktivitäten Foto- und Text-Autor für Spiegel Online. Zudem stellt er europaweit seine Fotografien aus, teils in Zusammenarbeit mit Joachim Gauck, dem prominentesten Förderer des Künstlers.
Eine berühmte Fotografie-Serie von Siegfried Wittenburg kommentiert visuell die Zeiten des Endes der DDR in den 1980ern und des Neubeginns in den 1990ern – vielschichtig, und nicht ohne Humor. Diese Fotografien zeigen das Alltägliche. Hier werden die Absurditäten eines Staats sichtbar, der ein besseres Leben versprach. Triste Hinterhöfe, menschenleere Plattenbausiedlungen, verlassene Ausflugslokale, verfallende Altstädte. Die Szenen zeugen von einer befremdlichen, entlarvenden Stille, in der sich Sehnsucht nach Veränderung ausbreitet.
Siegfried Wittenburgs Fotografien sind pointiert und tiefgründig, sie sind unaufgeregt und subtil – und genau hierin liegt ihre visuelle Ausdrucksstärke, die den Betrachter in den Bann zieht.
Joachim Gauck zu Wittenburgs Fotografie »Heiligendamm«:
»Menschen, die auf einem Betonsteg stehen. Wir sehen Rücken und blicken auf ein weites Meer. Uns fliegen alle möglichen Gedanken zu, und sehr viele dieser Gedanken hängen mit Freiheit zusammen.«