Jürgen Klauke
Jürgen Klauke (geb. 1943) studierte in den 1960er Jahren Freie Grafik an den Kölner Werkschulen und bekam den Titel des Meisterschülers von Alfred Will.
Seine Arbeiten gehören vorwiegend der Body-Art an, einem Genre das den menschlichen Körper sowohl zum Kunstmedium als auch zum Kunstobjekt erklärt. In diesem Sinne ist Klauke ein absoluter Vertreter der Body-Art, der meist seinen eigenen Körper zum Medium seiner Performances und zum Objekt seiner Fotografien oder zeichnerisch-malerischen Werke macht.
Besonders Klaukes Fotografien spielen auf den Aspekt der Performance und somit der Körperthematisierung an. Die Arbeiten sind meist seriell in mehreren Einzelwerken angelegt. Dies bewirkt, dass man einen performativen Akt gewissermaßen im Zeitraffer betrachtet. Zugleich wird der Betrachter in seiner Bewegung von Einzelwerk zu Einzelwerk selbst körperlich affiziert, er begeht quasi selbst eine Art Performance der Betrachtung.
Mit diesem Aspekt der Identität spielt Klauke auch innerhalb seiner Werke. Er hinterfragt stereotype Zuschreibungen von Geschlecht, Medium und Identität. Seine Serie „The Big Sleep“ löst sich von seinen sonst so körperbetonten Werkserien und beschäftigt sich mit dem Medium an sich: Was ist Fotografie und wie funktioniert sie? Die Werke dieser Serie sind keine reinen Foto-Abzüge, sondern wurden allesamt aufwendig mit Siebdrucken überarbeitet, um den an sich schon weitestgehend abstrakten Motiven eine erweiterte Materialität zu geben.
„Ich erzähle keine Geschichte, sondern repräsentiere unser Menschenbild durch Bild-Fragen. Ich fungiere als Material für meine Bildaussage. Die Sache – oder besser gesagt meine Leitidee – ist die ständige Auseinandersetzung mit der ‚Ästhetisierung des Existentiellen‘, wie ich es nenne.“ – Jürgen Klauke