Sam Francis
Sam Francis ist ein international bekannter Künstler und gilt als ein Hauptvertreter des US-amerikanischen Abstrakten Expressionismus.
Über den Künstler
Sam Francis (1923-1994, Kalifornien) war Teilnehmer der Kasseler documenta (1959, 64) und der Biennale in Venedig (1964). Seine Arbeiten befinden sich international in Museumssammlungen, unter anderem im Museum of Modern Art in New York, im Centre Pompidou in Paris oder in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Sam Francis und der Abstrakte Expressionismus
Das Oeuvre von Sam Francis zählt zur abstrakten amerikanischen Nachkriegsmalerei, dem Abstrakten Expressionismus, der sich ab den 1950er-Jahren entwickelte. Spontaneität und Emotion bei der Werkgestaltung standen im Vordergrund und richteten sich gegen Perfektion und Rationalität. Nicht nur das Ergebnis war für die Künstler wichtig, sondern auch der Bildwerdungsprozess an sich, das Spontane, Intuitive, Expressive.
Die zwei Hauptströmungen des Abstrakten Expressionismus sind die Farbfeldmalerei (Colorfield Painting) und das Action Painting. Die Farbfeldmalerei, von der Mark Rothko ein Hauptvertreter ist, zeichnet sich durch großflächige, homogene, oftmals monochrom modulierte Farbfelder aus. Sam Francis ist dem Action Painting zuzuordnen und gilt u.a. mit Jackson Pollock als einer der wichtigsten und bekanntesten Verteter dieser Strömung.
Das Action Painting von Sam Francis
Im Action Painting oder auch Drip Painting und Dripping (engl. drip, dt. Tropfen) wird die Farbe auf den Bildträger getropft, geträufelt oder wild gespritzt. In diesem intuitiven, spontanen Prozess entstanden auch die Kunstwerke von Sam Francis. Dabei ließ der Künstler die Farbe mal stärker, mal weniger stark über das Bild laufen. Mal bildeten sich lange Farbschlieren, mal Klekse, mal ergänzte er dynamische Pinselstriche.
Charakteristika seiner Kunstwerke
Es gibt Werke, bei denen Francis die Bildmitte leer und weiß lässt. Viel Zeit verbrachte der Künstler in Asien und besonders in Tokio. Er wurde von der Kunst Japans und des Zen-Buddhismus inspiriert und begann die Leere in seinen Werken zu betonen. Das Zentrum blieb frei und die Farbe wurde dezentralisiert an den Bildrand gerückt. Diese Werke sind konzentrierte, minimalistische Kompositionen. Manche Werke bilden bunte Farbinseln auf dem weißen Grund und sind von netzartigen Strukturen bedeckt. Parallel gibt es auch sehr dichte Arbeiten von Francis, bei denen nur hier und da der weiße Grund durchscheint. Es sind farbintensive flächendeckende Kompositionen aus schnellen lockeren Pinselstrichen und getropfter sowie gespritzter Farbe.
Wirkung seiner Werke
Die Kunstwerke von Sam Francis strahlen Energie und Freude aus. Exaltierte Farbigkeit und die expressive Kraft des Spontanen zeichnen sie aus – das lässt die Werke auch heute zeitgenössisch wirken!
Sam Francis über seine Kunst
"Es gibt keine Entwicklung in meinen Bildern. Es gibt einen Rhythmus. Sie sind alle intensiv, von Anfang bis Ende."
Lithographien und Radierungen als limitierte Editionen
Die künstlerischen Techniken der Druckgrafik beherrschen nur wenige Künstler. Sam Francis setzte sich intensiv damit auseinander und war außergewöhnlich versiert in der Lithographie und Radierung. Er richtete sich sogar eine eigene Grafikdruckerei ein. Die limitierten Editionen von Sam Francis sind rar und unter Kunstkennern begehrt.
► Informel
Parallel zum Abstrakten Expressionismus in den USA und vergleichbar mit ihm entstand in der abstrakten Kunst der Nachkriegszeit in Deutschland das Informel bzw. die informelle Kunst. Hierzu zählen Karel Appel, Peter Brüning, K.O. Götz, Hans Hartung, Bernard Schultze oder Emil Schumacher
► Farbfeldmalerei
Der US-amerikanischen Farbfeldmalerei steht die deutsche Farbfeldmalerei nahe. Der bekannteste Vertreter ist Rupprecht Geiger.
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