Georg Baselitz

Georg Baselitz ist mit seinen ikonischen auf dem Kopf stehenden Bilder zweifellos einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit.

Platz 3 im internationalen Künstler-Ranking Kunstkompass

Der Kunstkompass ist ein in der Kunstszene besonders angesehenes Künstler-Ranking, das jährlich im Magazin Capital erscheint. Georg Baselitz belegt dort seit fünf Jahren in Folge Platz 3 unter den Top 100 der Gegenwartskünstler.
Er gilt als einer der weltweit erfolgreichsten Künstler. Das verwundert nicht, denn sein Œuvre hat die Kunstgeschichte nach 1945 wesentlich geprägt und radikal auf den Kopf gestellt.

Vita des Künstlers

956 studierte Georg Baselitz (*1938, Deutschbaselitz in Sachsen) zwei Semester lang Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Ost-Berlin. Schon bald wurde er mit der Begründung der „gesellschaftspolitischen Unreife“ von der Akademie verwiesen; offenkundig stimmte seine Haltung nicht mit den sozialistischen Vorstellungen der DDR überein. 1957 begann er sein Studium an der Hochschule der bildenden Künste in West-Berlin und siedelte 1958 in die BRD über. 1963 erregte Georg Baselitz erstmalig Aufmerksamkeit, als nach Eröffnung seiner ersten Einzelausstellung Werke durch die Staatsanwaltschaft wegen angeblich unzüchtiger Darstellungen beschlagnahmt wurden; auch in der jungen BRD schien die individuelle Künstlerpersönlichkeit anzuecken. In den 1970er-Jahren erlangte Baselitz internationale Bekanntheit.

Georg Baselitz war Teilnehmer an der documenta in Kassel (1972, 1982) und der Biennale von Venedig (1980, 2007). Seine Werke befinden sich weltweit in den großen Museen, darunter Albertina Wien, Stedelijk Museum Amsterdam, Centre Pompidou Paris, Fondation Beyeler Riehen, Museum Ludwig Köln, Tate Modern London oder MoMA New York. Der Künstler lebte bis 2006 in Deutschland und seitdem in Österreich.

Die Autonomie der Kunst von Georg Baselitz

Der junge Georg Baselitz konnte mit der vorherrschenden Abstraktion seiner Zeit nichts anfangen. Das Gegenständliche und Figurative interessierte ihn mehr. In seinen Anfängen zeigten seine Werke eine Nähe zum Neo-Expressionismus, indem er Figuren und Motive verzerrte und entstellte. Zusammen mit Künstlern wie Markus Lüpertz und Jörg Immendorff wurde er zu einem Neubegründer der gegenständlichen und figurativen Malerei in Deutschland. Ende der 1960er-Jahre gelang der Künstler zu seiner charakteristischen Umkehrung des Motivs. Bis heute hat Georg Baselitz ein unverwechselbares Werk mit großer künstlerischer Autonomie geschaffen.

„Ich war gezwungen, alles zu hinterfragen, musste (…) neu anfangen.“ – Von der Suche nach dem Neuanfang zu Bildern, die Kopf stehen

Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs haben Georg Baselitz geprägt. Das Thema der Zerstörung und der Neufindung zeigt sich nebst biographischen Themen immer wieder in seinen Bildern.

„Ich wurde in eine zerstörte Ordnung, eine zerstörte Landschaft, ein zerstörtes Volk, eine zerstörte Gesellschaft hineingeboren. Ich war gezwungen, alles zu hinterfragen, musste erneut ‚naiv‘ sein, neu anfangen.“ – Georg Baselitz

Auf seiner Suche nach neuen Möglichkeiten, sich von etablierter Kunst und Motiven zu lösen, um Neues zu schaffen, gelang Georg Baselitz schließlich dazu, das Bildmotiv um 180 Grad zu drehen. 1969 malte er mit Der Wald auf dem Kopf sein erstes Bild in Motivumkehr. Von nun an ließ er seine Bilder gewissermaßen Kopf stehen. Dies wirkte zur damaligen Zeit provokativ und löste Kontroversen aus. Diese Umkehrmethode wurde zum Charakteristikum, das Georg Baselitz spätestens Mitte der 1970er-Jahre weltweit berühmt machte.

Das ikonische Charakteristikum: Die Drehung des Bildmotivs um 180 Grad

Bedeutsam ist, dass Georg Baselitz die Bilder nicht einfach nach Fertigstellung um 180 Grad dreht, sondern er malt und gestaltet sie von Anfang an in dieser Weise – denn er möchte die Objekte und Themen aus einer anderen Perspektive betrachten.

Durch das Prinzip der Umkehrung entsteht eine eigeständige Bildwirklichkeit. Eine schnelle Orientierung im Bild wird verhindert. Die Farben, die expressive Strichführung, die verstrickte Komposition bestimmen den ersten Eindruck, als wären es rein abstrakte Bilder. Erst nach und nach erschließen sich Motiv und Thema.
Mit dem Auf-den-Kopf-stellen des Motivs irritiert der Künstler die Betrachter, weil er gewohnte Ordnungen und Wahrnehmungen durchbricht.
Zu anderen nimmt Baselitz mit dem Umdrehen seiner Darstellung dem Bild seinen konventionell gedachten Inhalt. Es findet eine Befreiung vom reinen Abbild statt. Bildgegenstand und Inhalt werden aufgebrochen und eine neue Dimension hinzugefügt. Baselitz stellt die Welt auf den Kopf – oder findet er vielmehr neue Antworten auf eine auf den Kopf gestellte Welt?

Themen in den Werken von Georg Baselitz

Mensch und Tier, Natur und Landschaft – das sind die wichtigsten Themen bei Georg Baselitz. Der Künstler scheut sich nie, die relevanten Fragen unserer Zeit zu bearbeiten.
Die menschlichen Figuren und Tiere seiner Bilder wirken oftmals grotesk, verzerrt, karg und haben etwas Mythisches an sich. Dann wieder wirken sie martialisch und zerbrechlich zugleich und offenbaren widerstrebende Aspekte. Georg Baselitz eröffnet einen neuen, einen anderen Blick auf die dargestellten Themen. Ein Leitmotiv des Künstlers lautet:

„Das Bild muss enthalten, was bisher noch nicht gesehen wurde.“ – Georg Baselitz

Limitierte Editionen auf Papier von Georg Baselitz

Baselitz besitzt selbst eine beachtliche Sammlung von Grafiken des 16. Jahrhunderts, denn die grafischen Werke der alten Meister inspirierten ihn. Neben seinen Gemälden hat der Künstler ein bedeutsames eigenes druckgrafisches Werk geschaffen. Die limitierten Editionen von Georg Baselitz sind meistens Radierungen oder Holzschnitte auf Papier und damit besonders aufwendige druckgrafische Werke. Baselitz beherrscht diese künstlerischen Techniken meisterhaft.

Werkempfehlungen

Die neueste Editionsserie
Ein Werk aus der bekannten Serie ‚Die Anatomie‘
Eine Rarität aus dem Frühwerk, von 1967
Ein besonders großformatiger Holzschnitt

3 Kunstwerke
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O.T., aus Die Anatomie, 2004
Baselitz, Georg
O.T., aus Die Anatomie, 2004
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